Der Beginn des Weinbaus im Raum Bullay kann für die Zeit der ersten Ortserwähnung im Jahre 1150 n. Chr. angenommen werden. War es in zurückliegenden Jahrhunderten so, daß neben den Bezeichnungen größerer Lagen auch kleinste Weinbergflächen von weniger als zwei Ruthen (14 qm) ihren, vom Besitzer gewählten, teilweise skurrilen Namen, wie z. B. „Uff schauff“, „Flöpsenberg“ u. ä. , führten, so haben sich im Zuge der verschiedenen Phasen der Gebietsreform, also aus Flächenzusammenlegungen, Großlagennamen durchgesetzt. Von ca. 30 bekannten Namen der Weinbaulagen, denen teilweise bestimmte Abgabenpflichten zugeordnet waren, blieben letzlich drei Bullayer Weinbaulagen übrig.
„Bullayer Brautrock“
Dies ist die bekannteste und auch größte Weinlage von Bullay. Der durch sein ausschweifendes Leben verarmte Graf Beißel sah sein Heil in einem gewinnbringendem Ehebund seines Sohnes, und eine wohlhabende Braut fand sich auch. Doch war es so, daß die Familie des Bräutigams die Hochzeit ausstatten mußte-nur wovon? Der begüterte Brautvater nahm dann einen Weinberg des Grafen zum Pfand und stattete die Hochzeit aus. Diesen Weinberg übereignete er aber dann wiederum seiner Tochter mit der Maßgabe, daß die Erlöse aus diesem Weinberg allein der Braut zustehen, damit diese von eigenem zehren kann, sollte der junge Graf auch durch ausschweifende Lebensweise die Kasse belasten.
„Sonneck“
Dies war ein Versuchsweingut und wurde 1990 vom Land an Privat verkauft.
„Graf-Beißel-Herrenberg“
Nach dem Adelsgeschlecht benannt, das über Jahrhunderte zum Teil und später alleiniger Herr des reichsritterlichen Sitzes war.
Zu Beginn des 18ten Jahrhunderts soll es in Bullay 46 Winzerbetriebe gegeben haben. Heute gibt es noch drei Haupterwerbswinzer sowie eine kleine Anzahl von Nebenerwerbswinzern. Je nach Bodenstruktur, Sonneneinstrahlung, Höhenlage u. ä. wählt der Winzer die für den Standort geeignete Rebsorte aus. Die unübertroffene und klassische Rebsorte ist der „Riesling“, er wird am häufigsten angebaut. Weiterhin werden als Weißweine der „Müller-Thurgau“ und der „Kerner“ angebaut.
Im letzten Jahrzehnt erlebte der Rotweinanbau an der Mosel einen Aufschwung, und fast jeder Winzer hat einen oder mehrere Moselrotweine im Angebot, die von den eher moseluntypischen Rebsorten „Dornfelder“ und „Blauer Spätburgunder“ gewonnen werden.
Allen Weinen gemeinsam sind der gute Geschmack und die hervorragende Qualität, die hier erzielt werden. Probieren Sie`s aus, es stehen alle Weine in ausreichender Menge zur Verfügung.